Samstag, 31. Mai 2014

Fine Arts Week

Fine Arts Week ist eine jährliche Tradition an meiner Schule, welche die verschiedenen Künste der Schüler zelebrieren und ehren soll. Eine Woche lang dreht sich alles um Schauspiel, Tanz, Gesang, Instrumente, Fotografie, Malerei und mehr. Letzteres wird in der Schul-Galerie ausgestellt, ausserdem gibt es jeden Tag Performances von Schülern im Auditorium und in der Bibliothek. Ich durfte das ganze Spektakel in der vergangenen Woche miterleben und es war grossartig! Viele Lehrer machen in dieser Woche kaum bis gar keinen Unterricht und gehen mit ihren Schülern zu den Aufführungen. Ich habe viele verschiedene Shows angucken dürfen. Mit am besten gefallen haben mir die sogenannten "One Acts", das sind kurze, meist lustige Theaterstücke. Ausserdem habe ich Tanz- und Gesangs-Aufführungen, die Honor Band (beste Schulband) und Jazz West (Jazzband der Schule) gesehen. Ich selbst bin auch aufgetreten, sowohl mit Chorale, meiner Chorklasse, als auch mit Women's A Cappella, meinem A Cappella Club.

Ich bin immer wieder beeindruckt, was fuer talentierte Leute es an meiner Schule gibt, egal worum es geht. Ich bin überzeugt, dass dies unter anderem damit zusammenhängt, dass gerade solche Dinge wie Musik und Kunst an amerikanischen Schulen viel mehr angeboten und gefördert werden. Dadurch kann man hier Talente entwickeln, die man in Deutschland vermutlich gar nicht entdeckt hätte. Und auch wenn, oft hat man ja in Deutschland (zumindest in der Schule) nicht die Möglichkeit, ein Interesse so sehr auszuleben und weiterzuentwickeln wie hier. An wahrscheinlich jeder amerikanischen High School, so klein sie auch sein mag, gibt es mindestens einen Chor und eine Band. Von meiner Schule brauche ich da gar nicht erst anfangen - es ist eine grosse Schule mit unzähligen Angeboten an Fächern und Clubs. Chor, Band, Orchester, Theater, Fotografie und Zeichnen sind normale und beliebte Klassen. Dazu gibt es die A Cappella Gruppen, Jazz Combos und natürlich den obligatorischen Drama Club, den man in jedem High School Film schon mal gesehen hat. 

In Sachen Kunstförderung könnten sich die deutschen Schulen definitiv mal was von den USA abgucken!


Sonntag, 18. Mai 2014

Typisch USA!?

Es steht ständig irgendwo scheinbar grundlos die amerikanische Flagge rum. Sie hängt vor der Schule, in jedem Klassenraum, in vielen Gärten, vor Autohäusern, und befindet sich auch sonst so ziemlich überall.

Es gibt so viele Kirchen! Allerdings sind die meisten davon nicht so "altertümlich" wie in Deutschland, sondern ganz normale, moderne Gebäude. Viele Amerikaner sind religiös und gehen regelmäßig zur Kirche, auch Jugendliche.

Medizinwerbungen im Fernsehen sind unverhältnismässig lang, weil hier ALLE Nebenwirkungen von einer angenehmen Stimme aufgezählt werden (und das sind meistens ziemlich viele!). Da ist mir der deutsche "Zu Risiken und Nebenwirkungen..."-Spruch lieber.

Wasser ist fast überall kostenlos und man kriegt es in den meisten Restaurants auch automatisch, ohne es bestellen zu müssen. Ausserdem stehen überall "Water Fountains" rum: öffentliche "Wasserhähne" für den kleinen Durst zwischendurch.

An jeder Autobahnabfahrt steht ein Schild mit den Fast Food-Restaurants und manchmal auch Hotels und Tankstellen, zu denen man da fahren kann.

Auf öffentlichen Toiletten befindet sich ein riesiger Spalt zwischen der Kabinenwand und der Tür, sodass man theoretisch in die Kabine schauen kann.

Auf Preisschildern steht nicht der Preis, den man am Ende bezahlt, sondern nur der eigentliche Produktpreis ohne Steuern.

Im Sommer wird es gerne mal übertrieben mit der "Air Condition" (Klimaanlage), sodass man drinnen teilweise schon friert. Ich hatte mir im September sogar eine Erkältung davon geholt.

In der Schule wird kein grosser Wert auf passende Unterrichtsmaterialien gelegt. Die meisten Leute schreiben mit Bleistift (sogar bei Tests und Arbeiten!) und in Mathe wird liniertes Papier verwendet. Meine Freunde fanden es am Anfang sehr lustig, dass ich so eine "Detailed Pencilcase" (detaillierte Federtasche) mit mir rumschleppe, obwohl die auch nur aus ein paar Stiften und Markern besteht und nicht ansatzweise das ist, was ich in Deutschland immer mitnehme. Die sind aus dem Staunen nicht rausgekommen, als ich erzählt habe, dass viele deutsche Schüler ständig Stifte alle Art, Marker, Schere, Kleber etc. dabeihaben.

Amerikaner haben eine sehr seltsame Art von Bettzeug. Eine richtige Bettdecke habe ich hier gar nicht, es wird stattdessen mit einem dünnen Laken und eventuell noch ein bis zwei Überdecken geschlafen. Das verrutscht dann alles auch gerne mal, aber die kennen das hier nicht anders. 

Amerikaner schmeissen mit Komplimenten nur so um sich. Staendig hoert man "I love your dress", "I like your pants" etc. 

Die meisten Amis haben einfach keine Essmanieren, sondern essen teilweise wie kleine Kinder. Viele benutzen das Messer (wenn überhaupt) nur am Anfang und schneiden das ganze Fleisch auf einmal durch, ansonsten wird nur mit der Gabel in der rechten Hand gegessen, wobei die Linke dann auch unter dem Tisch verschwindet. Ausserdem isst meine Gastfamilie Suppe mit Teelöffeln, aber Dessert meist mit Esslöffeln. 

Es wird fast alles mit Karte bezahlt, auch kleine Beträge. 

In Amerika kann man sich sein Auto-Nummernschild frei aussuchen, sodass Dinge wie "CORN DOG" (amerikanischer Snack), "HEY MAN" und "YEAH" rauskommen. 

Man kann auch am Sonntag shoppen gehen, da alle Läden auf haben. 

Wenn man in ein Restaurant reinkommt, muss man warten, bis einem ein Tisch zugewiesen wird. Die Rechnung wird einem gebracht, ohne dass man danach fragen muss. 

______________________________________________________

PS: Falls jemand Vorschläge fuer neue Posts oder eine Frage hat, einfach einen Kommentar hinterlassen. Nutzt die Zeit, solange ich noch hier bin, haha...


Sonntag, 11. Mai 2014

Prom 2014 - A Night To Remember

Gestern Abend ging ein Teil meines "American Dreams" in Erfüllung: PROM, der grosse High School Abschlussball, den man schon in so vielen Filmen und Serien gesehen hat. 

Prom wird an jeder Schule anders gehandhabt. Meine Schule hat einen strikten Senior Prom, also nur fuer 12. Klässler. Underclassmen (also Leute aus unteren Klassen) können nur kommen, wenn sie Gast eines Seniors sind. Da ich ein Junior bin (11. Klässler) und so ziemlich alle meine Freunde ebenfalls, hatte ich niemanden, mit dem ich hätte gehen können. 
ABER: Glücklicherweise hat Memorial (die andere High School auf der West Side von Madison, auf die fast alle meine guten Exchange - Freunde hier in Madison gehen) einen Junior Prom, das bedeutet, dass sowohl Juniors als auch Seniors gehen können (und Underclassmen, sofern sie von jemandem eingeladen sind). Mit einem ausgefüllten Visitor's Form war es fuer mich möglich, zu Memorial's Prom zu gehen und so wurde mein Traum doch noch wahr, hahaha. Um ehrlich zu sein ist Prom jetzt auch nicht soooo besonders, habt also nicht zu viele Erwartungen. Die Realität ist meistens nicht so glamourös wie in den Filmen. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung und ich bin froh, dass es fuer mich doch noch geklappt hat, wenn auch nicht an meiner Schule. 

Ich bin mit meiner deutschen Freundin Luisa (die Austausch - Schülerin an Memorial ist) und zwei ihrer amerikanischen Freundinnen gegangen, die ich vorher nicht kannte. Schon um 11:30 Uhr vormittags sind Luisa und ich zum Frisör gefahren, um uns die Haare machen zu lassen. Anschliessend ging's zu Luisas Haus und wir haben den ganzen Nachmittag rumgehangen, bis wir uns irgendwann fertig gemacht und mit Luisas Freundinnen getroffen haben. In einem kleinen Park wurden Fotos gemacht und dann gab es Dinner beim Italiener. Danach sind wir zum eigentlichen Prom gefahren, der in einem Veranstaltungscenter stattfand. Das Thema war "Young & Beautiful - A Night at Gatsby's", welches sich aber nur in ein paar Dekorationen widergespiegelt hat. Es gab einen DJ und es wurde getanzt oder einfach nur rumgelaufen, also nicht so spektakulär. Luisas Freunde wollten leider schon ein bisschen eher gehen und wir sind zu Culver's (Fast Food Restaurant) gefahren. Danach ging es weiter zum Post Prom, der auf einer Minigolf - Anlage stattfand. Wir haben uns schnell umgezogen und dann einfach ein bisschen rumgehangen und Minigolf gespielt. Um 2 Uhr nachts war der Spass dann auch schon vorbei und nach einem langen Tag ging es müde und mit Kopfschmerzen nach Hause. 


von links: Luisa, Megan, ich und Miriam





Donnerstag, 8. Mai 2014

Chicago Days

Während meiner Springbreak ("Frühlings"-ferien, die inzwischen schon Wochen her sind) habe ich mit meinen Gasteltern ein paar Tage in Chicago verbracht. Wir wohnen für USA - Verhältnisse sehr nah an der Metropole, mit dem Auto sind es ca. 3 Stunden.  

Wir waren im Art Institute (Kunstmuseum), haben eine Bootsfahrt auf dem Chicago River gemacht, haben die berühmte Bohnenskulptur besichtigt, sind auf die Spitze des Hancock Buildings gefahren, waren im Zoo und in einem kleinen botanischen Garten, im Aquarium, bei einem Konzert von "The National" und beim Musical "Million Dollar Quartet". Ein typischer, vollgepackter Städtetrip eben. 

Ich verzichte diesmal auf detaillierte Berichte und Fotoflut, sondern zeige euch nur ein paar ausgewählte Eindrücke unseres Trips. Sollte zufällig jemand bald in Chicago sein oder einfach mehr wissen wollen, einfach einen Kommentar schreiben!


Chicago River





"Cloud Gate" aka "The Bean" 





Hancock Building Observatory - 300 Meter über dem Boden

Noch Winter oder schon Frühling? 




Little Botanic Garden


Zoo


Lake Michigan